Empfehlungen für mich selber
Umgang mit Erkenntnisproblemen; 11. Aug 2021
Allerlei Unsicherheiten irritieren mich bisweilen, weshalb ich mir vorgenommen habe, dieselben einmal schriftlich zu fixieren in der Hoffnung, dadurch ein Quantum Klarheit zu gewinnen.
Eine aktuelle Problematik betrifft den Stellenwert neuer Technologien, als da sind: Substrate für Quantencomputer, überhaupt Nanoartefakte, aber auch Fragen der Kosmogonie: schwarze Löcher und Urknall.
Eigentlich wären solche Dinge leicht abzutun, wenn nicht meine gesamte Interpretation der mich umgebenden Wirklichkeit davon abhinge. Es gilt zu verstehen, ob in absehbarer Zeit Kernfusionsreaktoren oder ähnliches zur Erzeugung sehr großer Mengen elektrischer Energie für die Verwendung im menschlichen Alltag konstruiert werden können; von ebenso dringendem Interesse sind Fragen im Zusammenhang von politischer Führung und Organisation vor dem Hintergrund zunehmender Vernetzung unzähliger Datenverarbeitungsmaschinen mit den Techniken der sogenannten KI, künstlichen Intelligenz, die ja bekanntlich in zunehmendem Maße auf immer mehr Gebieten zu akurateren Ergebnissen gelangt, als menschliche Experten.
Für mich ist keineswegs klar, wie zu verstehen ist, und welche Schlüsse ich für mich daraus zu ziehen habe, wenn auf zahlreichen Gebieten der wissenschaftlichen Betätigung Erkenntnisse erlangt werden, denen praktische Anwendungen folgen; ich denke da hauptsächlich an Materialforschung und Molekularphysik.
Mit dieser Unsicherheit ist das Gefühl verbunden, den Eindrücken meiner Sinnesorgane, sowie deren Verarbeitung und Interpretation durch mein Gehirn (meinen Leib) nicht immer zuverlässig trauen zu können. Genauer gesagt, stimmt das, was ich sehe, nicht unbedingt mit dem überein, was ich gelernt habe.
Um nicht in zunehmende Unruhe mit den damit einhergehenden der Gesundheit und dem Wohlbefinden abträglichen Wirkungen zu verfallen, bleibt mir nichts anderes übrig, als dem Ungeheuer in den Rachen zu greifen und das Wesentliche sich darin Verbergende hervorzuziehen und so gut es geht im Lichte zu betrachten.
Famoserweise liegt diesem Betrachten eine weitere ganz kuriose Herausforderng bei, nämlich der Umstand, daß bei der verstandesmäßigen Analyse des Pudels Kern Begriffe zum Einsatz gelangen, die vom Anschaulichen hergeleitet sind, also selbst dem ursprünglichen Problem der Verunsicherung gegenüber der wahrgenommemen Welt entsprungen sein müssen.
Da dieser Katze-beißt-sich-in-den-Schwanz Scheiß absolut unvermeidlich ist, sehe ich keine Möglichkeit, ihn zu umgehen. Ich muß also akzeptieren, daß meine Verunsicherung eine funktionale Folge meiner subjektiven Existenz ist. Daß ich daraus darauf schließen darf, daß es prinzipiell jedem Subjekte so ergehen muß, steht auf einem anderen Blatt; hier indes gehört behandelt, welches Mittel ich mir verfügbar zu machen habe, um damit das Gespenst der Täuschung zu erschlagen.
Glücklicherweise ist es ganz leicht, an diese Waffe zu gelangen: man muß nur die Sache benennen, und schon schmilzt jeder Widerstand dahin. Ich bin mir sicher, daß mit dem Akt der Benennung, also mit dem Verfassen oder Aussprechen, mit der Erzeugung eines Narrativs, nichts anderes einhergeht als der Satz vom Grunde, wie beschrieben in der Doktorarbeit Arthur Schopenhauers, mit seiner vierfachen Wurzel, was zunächst schwierig zu verstehen scheint, aber eigentlich doch ganz klar ist: Ich benenne die Dinge und kann anschließend mit ihnen nach den Gesetzen der Natur und der Logik operieren. Auf Natur und Logik kann ich mich verlassen, denn meine Erfahrung lehrte mich diesen zu vertrauen; sonst wäre ich längst tot.
Ich fasse zusammen und benenne die Empfehlung für mich selbst:
Den schwer einzuordnenden Begebenheiten, die sich mir im Alltag präsentieren, gilt es ihre toxische Wirkung zu nehmen, wenn denn eine solche von mir empfunden wird.
Dazu muß ich sie benennen, wohlwissend, daß ich mit Begriffen arbeite, die in besagten Begebenheiten zum Teil selbst schon angelegt sind, dergestalt daß aus ihnen teilweise technologische und politologische Ungeheuer entstanden sind, die mir präsentiert werden. Ich muß also damit rechnen, daß meine Begriffe auch in anderen Zusammenhängen eine Rolle spielen; darum sind sie unmißverständlich zu setzen! Dies gelingt mit Hilfe des Satzes vom Grunde, der das erste und notwendige Narrativ ist; seine Gewißheit und Unangreifbarkeit beruht auf der ubiquitären absoluten Wahrheit des Subjekt-Objekt Dualismus, den anzuzweifeln sinnlos ist.